Bir/d/th - Februar 2015
«Unsere Wahrnehmung von Raum hängt von dem ab, was wir hören, als auch von dem, was wir sehen.»
(Max Neuhaus, Klangkünstler)
Franziska Meyer und Peter Färber befestigen am Schaufenster der Galerie Vitrine vier elektrodynamische Exciter und versetzen es in Schwingung. Das Fenster wird zur Membran, die den Klang grossflächig sowohl nach innen wie nach aussen abgibt. Aus einer Sammlung von Flötentönen und -Geräuschen in natürlicher oder elektronisch verfremdeter Form arrangieren Meyer und Färber komplexe Tonfolgen; entweder nach festgelegten Kriterien oder nach dem Zufallsprinzip. Wiederholen wird sich das Klanggeschehen während der Installation nie, was für überraschende Hörerlebnisse sorgt.
Die 8-kanalige Klanginstallation besteht aus folgenden Elementen:
Transducer (Elektrodynamische Exciter)
An beiden Schaufensterscheiben wurden 4 Transducer angebracht, die die Scheibe in Schwingung versetzen. Sie wurden damit zu einem Flächenstrahler, die sowohl in den Innen- als auch in den Aussenraum Schall abstrahlten und auf beiden Seiten hörbar machten, was abgespielt wurde.
Jeweils 4 Transducer wurden eingesetzt, um Klänge an unterschiedlichen Punkten auf der Scheibe erklingen zu lassen und eine Art «räumliche» Verteilung des Klanggeschehenes über die ganze Scheibe zu ermöglichen.
Sampler/Looper
Das klanggeschehen wurde über einen Sampler/Looper generiert. Dazu wurden im Studio viele Flötenklänge aufgenommen und nach gewissen Charakteristika eingeteilt und abgespeichert (lange – kurze Spieldauer, hoch – tief, laut – leise, tonal – geräuschhaft, tonal – atonal, akzentuiert – flächig). Das Audioprogramm (MaxMSP) konnte nun aus diesem Klangbestand gezielt bestimmte Klänge auswählen abspielen. Eine übergeordnete Steuerung entschied, welche Art von Klangcharakteristik im Moment im Vordergrund stand, welche Klänge als Hintergrund gewählt wurden. Dabei veränderten sich die Vorgaben an Dynamik, Tempo und Klangdichte beständig über eine längere Periode, so dass während der Gesamtdauer, in der die Installation zu hören war, die Klangschicht aus ständig wechselnden Kombinationen bestand und sich nie identisch wiederholte.